Baukultur & Architektur

Mit der Ernennung "Landschaft des Jahres" durch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz wurde nicht nur die Natur, sondern auch die darin getätigen Erneuerung ausgezeichnet. Sorgfälltig wurde die touristische Infrastruktur im Chäserrugg Gebiet erneuert und wegweisende Bauten wie die Gebäude von Herzog & de Meuron fügen sich nun in das Landschaftsbild ein.

«Baukultur ist breit gefächert. Sie bezieht sich auf Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. Baukultur beginnt bei der offenen Landschaft, umfasst das Gebaute, aber auch das Ungebaute, das Dazwischen»

Definition Begriff Baukultur im Dossier Strategie Baukultur (BAFU, 2020) durch eine interdepartementale Arbeitsgruppe

Den zugrundeliegenden Ansatz der obigen Definition verfolgt auch die Toggenburg Bergbahnen AG. So setzt Sie sich für ein gemeinsames Entwickeln von Landschaft, Baukultur und Tourismus ein.

Die Infrastrukturen von Seilbahnen müssen in der Regel nach 25 bis 40 Jahren erneuert werden. Diesen Umstand nahm 2015 die Toggenburg Bergbahnen AG als Anlass und setzte für die Erneuerung auf eine Zusammenarbeit mit den Architekten Herzog & de Meuron. Fünf Gebäude wurden inzwischen mit den Architekten realisiert, wobei jedes der Gebäude durch seinen Standort und seinen Zweck unterschiedliche Herausforderungen bot. Technische Komplexität wurde in pragmatischer Infrastruktur verbaut, ohne Abstriche bei der Ästhetik zu machen.

Auf künstliche Alpenglorifizierung wurde bewusst verzichtet und ein natürlicher Charme umfängt den Gast. So gliedern sich die Gebäude authentisch in die Landschaft und die bereits bestehende Architektur ein. Damit handelt das Unternehmen im Sinne des Bundesamtes für Umwelt, welches im Landschaftskonzept Schweiz (BAFU, 2020) folgende Aussage trifft:

«Bauten und Anlagen sind so zu gestalten, dass sie der landschaftlichen Eigenart des Standortes Rechnung tragen.»

Ähnlich wird dies im Dossier Strategie Baukultur (BAFU, 2020) festgehalten, so müssen «lokal spezifische Gegebenheiten» berücksichtigt werden.

Zusammenarbeit mit Herzog & de Meuron

Die Architekten Herzog & de Meuron nahmen die Sprache der lokalen Architektur auf und fügten eigene Akzente hinzu. So bilden die Erneuerungen mit dem bestehend landschaftlichen und architektonischem Gut eine harmonische Ganzheit.

Gipfelgebäude auf dem Chäserrugg

Und auch das Gipfelgebäude auf 2'262 m ü. M. nimmt die Sprache der lokalen Architektur auf und hat bereits mehrere architektonische Auszeichnungen erringen können. Bereits Bestehendes wie der Seilschacht und die Technikräume der Bergstation wurden im neuen Gipfelgebäude inkludiert und durch einen weiteren Gebäudeteil, das Restaurant, ergänzt. Ein wichtiger Punkt, welcher auch im Strategiepapier zur Baukultur beschrieben wird:

«Der Umgang mit dem historischen Bestand und das zeitgenössische Schaffen bilden eine Einheit.» 

mehr zur Architektur des Gebäudes    

Die Stöfeli-Bahn

Die Tal- und Bergstationen der Gondelbahn Espel-Stöfeli-Chäserrugg sind in Form und Farbe an die umliegenden Ställe angelehnt. Dank dieser Charakteristik verschmelzen sie mit dem restlichen Landschaftsbild.

Die Mittelstation nimmt einen weiteren Aspekt von alpiner Architektur auf und erinnert an eine schützende Galerie. Diese Art von Bau gehört schon lange zum alpinen Landschaftsbild in der Schweiz.

 

mehr zur Architektur der Stöfeli-Bahn    

Espel Pavillon

Der Espel Pavillon orientiert sich an den Formen der benachbarten Scheunen und bildet mit diesen den typischen Streusiedlungscharakter, welcher in der Region gängig ist. Im Sommer, wenn die Gastronomie beim Pavillon geschlossen ist und die Terrassenplattform weggeräumt wurde, ist er für die Sommergäste nicht von den anderen Scheunen zu unterscheiden.

 

mehr zur Architektur des Espel Pavillons  

Ungestört Natur erleben

Durch die Integration in die bestehende Kultur- und Architekturlandschaft bereichern die Gebäude den Ausflug, ohne eine Dissonanz mit der natürlichen Umgebung zu erzeugen. Auf Werbetafeln wurde weitgehendst verzichtet, nur gebietsinterne Informationen beispielsweise zu kommenden Veranstaltungen oder Wanderrouten sind sichtbar.

Da die Toggenburg Bergbahnen AG schon frühzeitig die Natur als wichtiges und verletzliches Kapital erkannt hatte, war beim Bau der verschiedenen Anlagen nachhaltiges und ressourcenschonendes Vorgehen ein zentraler Faktor. Damit berücksichtigte das Unternehmen weitere zentrale Punkte in Hinblick auf die Strategie Baukultur:

«Sämtliche raumwirksamen Tätigkeiten, vom handwerklichen Detail bis zur Planung landschaftsprägender Infrastrukturbauten, sind Ausdruck von Baukultur.»

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