29. Juli 2024

Ein Standseilbahnwagen entsteht (Teil I)

Während im Sommer 2024 zwischen Unterwasser und dem Iltios ein Bahnersatz fährt, werden die neuen Wagen der Standseilbahn mit viel Handarbeit in Bern bei der Calag Gangloff hergestellt. Die beiden Wagen sind spezielle Anfertigung, welche die traditionelle Designsprache und Farbe aufnehmen und mit den heutigen Gästebedürfnissen verbinden.

Da stehen sie, die beiden Wagen der neuen Standseilbahn zwischen Unterwasser und dem Iltios. Gewiss sind sie noch nicht fertig, doch bereits der Rohbau lässt die Form der neuen Wagen erahnen. Mit viel Wissen und sorgfälltiger Handarbeit werden die beiden Wagen bei der Calag Gangloff in Langenthal, Bern gebaut. Etwa sieben Mitarbeitende sind während mehreren Monaten im Frühling und Sommer 2024 an diesem Projekt beschäftigt.

Das Gerippe der neuen Wagen wurde nach Mass und gemäss den Angaben der Toggenburg Bergbahnen zu Stationen und Trasse konstruiert und dann aus dem Rohstoff Aluminium von Hand zusammengebaut. Anschliessend wurde das Gerippe verkleidet. Mit dem Anschleifen werden die Oberflächen für das Bekleben optimal vorbereitet: die Aussenverblechung wird mit grosser Sorgfalt angebracht und mit speziellen Nieten befestigt.

Da die Standseilbahn zwischen Unterwasser (910 m ü. M.) und dem Iltios (1320 m ü. M.) verkehrt, ist sie während der Fahrt stark wechselnden Temperaturen ausgesetzt. Diese Temperatur- und Druckunterschiede führen zu minimalem aber nicht vernachlässigbarem Ausdehnen und Zusammenziehen des Materials. Wären die Verblechungen verschweisst, gäbe es nach kurzer Zeit Risse im Gerippe. Der spezielle Klebstoff im Gegensatz weist eine höhe Toleranz aus, und hält diese Bewegungen stand.

Der Raum zwischen der Innen- und der Aussenverblechung wird mit einer Isolation für den komfortablen Transport befüllt und schwarze Rohre werden eingezogen. In diesen verläuft schlussendlich die Elektronik, die in den beiden neuen Wagen verbaut sein wird.

Neues Design in traditionellem Gewand

Auch wenn an einer Standseilbahn festgehalten wurde, wird beim Design der Wagen nicht romantisiert. Viel mehr wird wie schon für die Luftseilbahnkabinen 2023 einen Weg gesucht, das Besondere dieser Transportart zu unterstreichen, und den Gästen maximalen Komfort zu bieten.

Die Fenster der Standseilbahnwagen werden tiefer, um die Beobachtung der Landschaft und der Tiere auf dem Weg zu vereinfachen. Die Türen werden breiter, um möglichst viele Gäste barrierefrei begrüssen zu können. Es werden zusätzliche Sitzplätze geschaffen. Nur die rote Farbe bleibt, als Ikone des Schweizer Bergtourismus.

Nach der Phase des Rohbaus folgt nun im August die Lackierung der beiden Wagen. Bald sind somit die Wagen nicht mehr nur auf den Plänen Rot, sondern auch in der Halle in Langenthal.