Die Stöfeli-Bahn
Mit dem Errichten 2015 der 10er-Gondelbahn Espel-Stöfeli-Chäserrugg konnten die in die Jahre gekommenen Schlepplifte Espel und Stöfeli ersetzt werden. Mehr als das: Die Stöfeli-Bahn ist der Beweis, dass gute Architektur mehr zu leisten vermag, als spektakulär zu sein. Dank der Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Herzog & de Meuron wurde das Infrastrukturprojekt umsichtig entwickelt und mit Sorgfalt realisiert. Die Anlagen nützen geschickt die Eigenheiten des Berges, so dass dieser selbst zu einem intensiveren aber immer authentischen Erlebnis beim Skifahren oder Wandern wird. Dank der Schlichtheit und der Zurückhaltung der Bauten wird der Gast zur Auseinandersetzung mit Landschaft, Luft und Natur eingeladen. Es wird konsequent auf optische Verschmutzung in Form von Werbung oder Tafel verzichtet.
Talstation Espel und Bergstation Chäserrugg
Für die Tal- und die Bergstation wurde eine architektonische Sprache gewählt, die der lokalen Architektur sehr nahe ist. Die neuen Stationen fügen sich selbstverständlich in die Landschaft und die bestehenden Bauten ein, ohne sie zu klischieren. Form und Farbe erinnern an das Erscheinungsbild einer verwitterten Holzscheune. Die Materialien sind jedoch andere: Eternit wird in einer filigranen Art angewendet, um die Anforderungen der Infrastruktur mit fast schon industriellem Charakter gerecht zu werden.
Die technischen Bahnanlagen sind so schlicht und einheitlich wie möglich gestaltet. Auch unter den grossen Satteldächer wird viel Wert auf Ordnung gelegt: Der Gast soll sich auf sein sportliches Erlebnis konzentrieren können und nicht von den betriebinternen Einrichtungen dabei gestört werden.
Wo das Personal sich aufhält, ist ein freistehender Holzpavillon platziert. Im Gegenteil zu den umliegenden Scheunen sind die Stationen auf zwei Seiten offen und laden den Gast zu einer Reise durch unberührte Landschaften ein.
Mittelstation Stöfeli
Die Mittelstation Stöfeli stellte die grösste Herausforderung dar: Garagierung, Antriebe und weitere Einrichtungen mussten an diesem exponierten Ort Platz finden. Im steilen Hang wurde Raum für 78 Gondeln geschaffen. Wie eine originelle Strassengalerie wird die Bahn mit stabilen Betonstützen und einem radial angeordneten Betonüberzug geschützt. Hier kann die Reise starten oder enden: Einstieg und Ausstieg sind möglich.
Grosse Tore ermöglichen, die Station vollständig zu schliessen. Wie bei den anderen Bauten wurde auch hier der Anspruch verfolgt, eine authentische Bergwelt zu erhalten. So ist ein grosser Teil des Betondachs mit Erdreich und Geröll bedeckt und das Gebäude hebt sich nur durch die vorgefertigten Betonstützen von dem natürlichen Hintergrund ab.
Die ikonisch roten 10er-Gondeln passen sich den bereits bestehenden Infrastrukturen der Achse Unterwasser-Iltios-Chäserrugg wie beispielsweise der Standseilbahn zum Iltios an. Sie bieten dem Gast grösste Flexibilität und Komfort. Mit der Stöfeli-Bahn wird Ihre Reise an den Flanken des Chäserrugg, an den Gämsen vorbei, mit Blick auf den Schwendisee und die Churfirsten zum kulturellen Erlebnis.